Als Raubvögel bezeichnete man in historischen Systematiken eine Ordnung der Vögel, die sich aus den heutigen Falkenartigen (Falconiformes), den Greifvögeln (Accipitriformes) und den Eulen (Strigiformes) zusammensetzte.[1][2]

Der vergleichende Anatom und Ornithologe Max Fürbringer veröffentlichte 1888 sein zweibändiges Werk Untersuchungen zur Morphologie und Systematik der Vögel[3], in dem er zu dem Schluss kam, dass die Eulen zu den „Rakenvögeln“ und die „Fangvögel“ (Accipitres) zu den „Stoßvögeln“ zählen würden. In dem 1893 erschienen Band von Brehms Thierleben, der sich nach Fürbringer richtet, zählen zu den Stoßvögeln die Entenvögel, Steißhühner und „Würgvögel“ (Ciconiiformes). Die Würgvögel setzten sich wiederum aus den Fang- und Schreitvögeln, den Ruderfüßern und den Flamingos zusammen.[1] Zu den Rakenvögeln zählen hier die Eulen, Schwalmvögel, Rakenartigen (Coraciidae bei ihm bestehend aus Racken (Coraciidae) und dem Kurol (Leptosomidae)).[4] Durch diese Klassifikation Fürbringers wurde das Taxon „Raubvögel“ ungültig.[1]

Inzwischen hat sich die Klassifikation der Vögel mehrfach geändert und die damaligen Fangvögel wurden zuerst in Greifvögel umbenannt und dann in Falkenartige (Falconiformes) und Greifvögel (Accipitriformes) aufgeteilt. Falkenartige (Falconiformes), Greifvögel (Accipitriformes) und Eulen (Strigiformes) werden in neueren Systematiken jeweils als eigene Ordnungen geführt.[2][5]

Einzelnachweise